Spielbericht aus dem Zollern-Alb-Kurier
Jung-Gallier ringen Meister Friedberg nieder
Im vierten Spiel gelang dem Balinger Perspektivteam in der 3. Handball-Bundesliga der dritte Sieg. Mit 31:26 (15:12) setzte sich der HBW Balingen-Weilstetten 2 gegen den TSV Friedberg durch.
von MARCUS ARNDT
„Mit 6:2 Punkten können wir sehr gut leben“, bilanzierte Eckard Nothdurft nach dem verdienten Sieg über den Meister zufrieden. Nur zu genau weiß der frühere Bundesliga-Coach: „In den nächsten Wochen kommt einiges auf uns zu. Da ist zum Auftakt ein positives Punktekonto besser als 4:4 Zähler, obwohl wir bei dieser sehr jungen Mannschaft nie von Pflichtsiegen sprechen dürfen. Das hat uns die Niederlage in Rödelsee deutlich gezeigt.“
Die Pleite beim Aufsteiger wirkte auch im Heimspiel gegen die Herzogstädter noch nach. Nach einem Doppelpack von Lukas Aigner führte Friedberg mit 2:0 (3. Minute), ehe Jan Remmlinger aus der zweiten Welle heraus der Balinger Anschlusstreffer gelang. Auch in der Folgezeit tat sich das Perspektivteam schwer im stehenden Angriff, leistete sich viele einfache Fehler und lag weiter zurück: mit 2:3 (7.) und 3:4 (9.). Was dem HBW 2 in der Anfangsphase fehlte? Präzision im Passspiel und „Entschlossenheit im Angriff“, monierte Noth-durft. Dennoch sorgten Remmlinger, Aleksandar Stevic und Benedikt Brielmeier für die erste Führung des Tabellenfünften beim 7:6 nach 15 Minuten. Die egalisierte Miroslav Ilic, doch Brielmeier stel-lte den alten Abstand in Überzahl wieder her (8:7/14).
Zwei einfache Ballverluste der Schwaben veredelte der TSV zum 8:9 (20.) und Nothdurft bat seine Truppe zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Die einminütige Ansprache des Diplom-Sportlehrers zeigte Wirkung: Patrick Weber war für den erneuten Ausgleich verantwortlich und auch die 6:0-Defensive arbeitete nun effektiver. Und während die Friedberger immer wieder mit den Schiedsrichtern D’Alessandro/Kraaz haderten, setzten sich die „Gallier“ mit 13:10 ab (26.). Friedberg blieb jedoch in Schlagdistanz und sechs Sekunden vor der Pause zückte TSV-Coach Harald Rosenberger die Grüne Karte, um den finalen Schachzug mit dem siebten Feldspieler anzusagen. Der misslang gründlich! Christian Wahl stellte den Passweg von Jonathan Scholz geschickt zu, Brielmeier schnappte sich gedankenschnell die Kugel und netzte ins leere Tor zum 15:12-Pausenstand ein.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Perspektivteam am Drücker, scheiterte aber immer wieder an TSV-Keeper Patrick Bieber, welcher seine Mannschaft im Spiel hielt. Sein Gegenüber Karim Ketelaer bekam hingegen keinen Ball zu fassen und Friedberg kam nach dem 17:13 wieder heran (19:17/ 35.). Nothdurft reagierte und wechselte die Torhüter. Ohne Erfolg: Die Herzogstädter verkürzten weiter: auf 21:22 (40.). „Wir hatten in den ersten 15 Minuten der zweiten Spielhälfte keinen gehaltenen Ball“, analysierte Nothdurft. So blieb es ein Duell auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Schwaben, welche den knappen Vorsprung verteidigten. Das ging den Augsburger Vorstädtern an die Nerven. Die handelten sich binnen 45 Sekunden drei Zeitstrafen und zwei Rote Karten ein. Die Überzahl nutzte Balingen-Weilstetten 2, um sich entscheidend mit sieben Toren abzusetzen (29:22/56.).
HBW Balingen-Weilstetten: Ketelaer, Marques; Brielmeier (8), Stevic (5/3), Remmlinger (4), Wahl (3), Hausmann (3), Weber (3), J. Thomann (2), Hiller (2), Wiederstein (1), Hildebrand, Zipf.
Nächstes Spiel: SG Köndringen/ Teningen HBW Balingen-Weilstetten 2 (28. September, 20 Uhr, Ludwig-Jahn-Halle Teningen).