Personalentscheidung Sigtryggur Daði Rúnarsson
Isländischer Spielmacher wechselt nach Balingen
Die Gallier von der Alb haben in den letzten Tagen weiter an ihrem Kader für die kommende Saison gebastelt. Unabhängig der Ligazugehörigkeit wurde mit dem Isländer Sigtryggur Daði Rúnarsson ein hochtalentierter Spielmacher verpflichtet. Außerdem teilte Geschäftsführer Wolfgang Strobel mit, dass der Vertrag von Valentin Spohn angepasst wurde und er in der kommenden Saison auch nach Balingen kommt, wenn die Schwaben den Weg in die zweite Liga antreten müssen.
Die Meldung war kaum online, dass Sigtryggur Daði Rúnarsson beim EHV Aue seine Option gezogen hat, den Verein am Ende zu verlassen, tauchten auch schon die ersten Gerüchte auf, dass er nach Balingen wechselt, weil dort sein Vater Rúnar Sigtryggsson Trainer ist. Mit familiären Beziehungen hat der Wechsel allerdings nichts zu tun. „Ich wäre wegen einem Wechsel von Daði niemals auf den Verein zugegangen, aber ich habe mich natürlich gefreut, als ich gefragt wurde, ob ich mir das vorstellen könne“, erklärt der HBW-Coach, dass die erste Idee von den HBW-Verantwortlichen gekommen sei. „Daði hat in der vergangenen Saison in Aue einen ganz, ganz großen Schritt nach vorne gemacht“, erklärte Geschäftsführer Strobel, dass der 20-Jährige Isländer das Spiel des EHV geprägt habe. Er sei aber nicht nur Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Sachsen. Rúnarsson sei auch torgefährlich und mit 122 Toren zweitbester Torschütze des EHV.
Angefangen mit Handball spielen hat Sigtryggur Daði Rúnarsson im Alter zwischen acht und zehn Jahren bei seinem Heimatverein Akureyri auf Island. 2012 kam er im Alter von 16 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland und spielte ein Jahr bei der SG Nickelhütte Aue in der Jugend. Bereits 2013 mit gerade mal 17 Jahren rückte er in den Zweitligakader auf und hat sich schnell zum Stammspieler entwickelt. Mit der U19-Nationalmannschaft gewann er 2015 bei der Weltmeisterschaft in Russland die Bronzemedaille. „Sportlich mein bisher größter Erfolg“, erklärte der Balinger Neuzugang, der nach vier Jahren in Aue den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte. „Natürlich ist es schade, dass der HBW wahrscheinlich absteigen wird, aber wenn es so kommt, freue ich mich darauf an dem Projekt „sofortiger Wiederaufstieg“ beteiligt zu sein“, ist der isländische Junioren-Nationalspieler sicher, dass er zusammen mit der neuformierten HBW-Mannschaft spätesten in der übernächsten Saison in der 1. Bundesliga spielen wird.
Der (noch) 20-Jährige hat klare Vorstellungen von seiner Aufgabe in der Mannschaft: „Martin Strobel ist die klare Nummer 1, aber ich möchte da sein, wenn er eine Pause braucht und mir nach und nach meine Spielanteile erarbeiten“. „Es wird für mich ganz sicher keinen Sonderbonus geben, nur weil mein Vater auf der Trainerbank sitzt“, erklärt Daði, dass sie das ja aus Aue schon kennen und es dort ganz gut funktioniert habe. „In der Halle sind wir Spieler und Trainer und in der Freizeit sind wir Vater und Sohn und wir versuchen den Handball, zumindest unseren Handball, aus dem Privatleben raus zu lassen“, gibt es auch für den Balinger Chefcoach Rúnar Sigtryggsson klare Abgrenzungen.
Im Zusammenhang mit der Neuverpflichtung von Sigtryggur Daði Rúnarsson und der Vertragsänderung von Valentin Spohn teilte der HBW-Geschäftsführer weiterhin mit, dass Rechtsaußen Dennis Wilke nach dieser Saison nicht mehr spielen wird. „Dennis hat immer noch Probleme mit seiner Hüfte und wird sich jetzt primär mal um seine Gesundheit kümmern“, wünscht Strobel dem Linkshänder gute Besserung und auch alles Gute für seine berufliche Zukunft.