Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier gewinnen das Top-Spiel in der letzten Sekunde

Wieder war es ein „Buzzer Beater“, mit dem ein Spiel der Gallier entschieden wurde – das dritte Mal in Folge! Mit einer „Fackel“ unter die Latte ins lange Eck an TuS-Torhüter Nikolas Katsigiannis vorbei, sorgte HBW-Spielmacher Filip Vistorop für 28:27 (11:11)-Endstand im Top-Spiel der 2. Handball-Bundessliga zu Gunsten der Gallier.

In der zum ersten Mal seit den „Corona-Jahren“ mit 2350 Zuschauern wieder ausverkauften SparkassenArena, sorgte der Wurf ins Handballer-Glück der Gallier für einen Jubelsturm, wie man ihn im HBW-Wohnzimmer schon lange nicht mehr erlebt hat. Auch in den 60 Minuten zuvor war die Stimmung in der „Hölle-Süd“ mehrmals auf dem Siedepunkt. Dafür haben beide Mannschaften mit einem tollen und intensiven Handballspiel gesorgt, das dem Anspruch „Liga-Kracher“ in allen Belangen gerecht wurde.

Für beide Mannschaften ging es um viel. Nach den weniger guten Ergebnissen vom letzten Spieltag, an dem sowohl der Tabellenführer als auch der Verfolger aus Ostwestfalen alles andere als geglänzt hatte, wollten sich beide Mannschaften in einer besseren Verfassung zeigen. Das gelang den Gästen zunächst deutlich besser. Obwohl die Hausherren in der Abwehr gar nicht so schlecht standen, legte der Tabellenzweite ein 0:2 vor. Es dauerte bis in die fünfte Spielminute, ehe Oddur Gretarsson per Strafwurf den ersten Treffer für die Gallier markieren konnte. Mit einer einzigen Ausnahme, beim 4:3 in der neunten Spielminute, lagen die Gäste bis kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Treffer in Front. Die Gallier scheiterten immer wieder an TuS-Torhüter Nikolas „Katze“ Katsigiannis oder blieben im Block der gut organisierten Lübbecker Abwehr hängen.

Nach einer Auszeit von HBW-Coach Jens Bürkle, Sekunden vor dem Pausenpfiff, beim Stand von 10:11 aus Sicht der Gallier, brach Linkshänder Jens Schöngarth unwiderstehlich durch die Gäste-Abwehr durch und sorgte mit einem unhaltbaren Kracher für den 11:11-Pausenstand.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb es eine völlig offene Partie mit viel Intensität und hohem Tempo. Allerdings schlug des Pendel mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr in Richtung der Hausherren aus. Lagen die Gallier in den ersten dreißig Minuten ständig zurück, konnten sie bereits nach wenigen Minuten im zweiten Durchgang mit einem Treffer von Oddur Gretarsson mit 12:11 in Führung gehen. Jetzt waren es die Ostwestfalen, die einem ständigen Rückstand hinterherliefen. Nach einer Parade von Torhüter Simon Sejr konnte Mannschaftskapitän Felix Danner in der 39. Minute mit seinem Treffer zum15:13 den sogar ersten Zwei-Tore-Vorsprung für die Gallier markieren. Bei dem blieb es bis zum 21:19 in der 48. Spielminute, in der TuS-Trainer Michael Haaß seine zweite Auszeit nahm. Obwohl der Ex-Nationalspieler seine Mannschaft ermahnte, ruhig zu bleiben und auf Sicherheit zu gehen, verdaddelten seine Jungs den Ball und Lukas Saueressig erhöhte für die Hausherren auf 22:19 mit einem sehr konsequent durchgezogenen Tempogegenstoß.

Mit einem Drei-Tore-Vorsprung für den HBW ging es hinein in eine an Spannung und Dramatik kaum zu überbietende Schlussphase. Nach einem technischen Fehler der Gäste erhöhte Tobias Heinzelmann für die Hausherren sogar auf 25:21 und das, obwohl der Tabellenführer infolge einer Zeitstrafe einen Spieler weniger auf der Platte hatte. Sofort nahm Gästetrainer Haaß seine dritte und letzte Auszeit. Mit einigen taktischen Vorgaben schickte er seine Jungs wieder zurück auf die Platte. Mit dem siebten Feldspieler verkürzte der Tabellenzweite postwendend auf 25:22, um dann in der Abwehr die Gallier mit einer 3/2/1-Abwehr zu stressen. Je nach Spielsituation ging der TuS N-Lübbecke auch wieder zurück in die 6/0-Variante und mit diesen Maßnahmen sorgten die Ostwestfalen im Balinger Angriff immer wieder für Fehler und Verwirrung.

Mit einem knappen Vorsprung von 27:26 für den HBW ging es hinein in die allerletzte Spielminute. Die Gallier waren im Ballbesitz, aber die Lübbecker Abwehr ließ so gut wie kein Abspiel zu. Gut, dass Jens Bürkle den Auszeit-Buzzer gedrückt hat, bevor Moritz Strosack einen technischen Fehler gepfiffen bekam, weil er den Ball zu lange in der Hand gehalten hat. Nach der Auszeit erkämpfte sich der Tabellenzweite den Ball und erzielte aus der zweiten Welle heraus den Ausgleichstreffer. Noch waren 20 Sekunden zu spielen – zwanzig Sekunden Zeit für die Gallier den Siegtreffer zu markieren, doch Lübbecke verteidigte geschickt. Fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff der letzte Freiwurf für die Gallier. Tobias Heinzelmann spielte auf Spielmacher Filip Vistorop und der nagelte das Leder mit einem Schlagwurf unhaltbar zum HBW-Siegtreffer in die Lübbecker Maschen.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Simon Sejr, Mario Ruminsky (TW); Uros Todorovic, Filip Vistorop 5, Elias Huber, Jens Schöngarth 4, Daniel Ingason 5, Oddur Gretarsson 5/2, Felix Danner 1, Kristian Beciri, Tim Hildenbrand 1, Till Wente, Lukas Saueressig 2, Patrick Volz, Tobias Heinzelmann 4, Moritz Strosack1;

TuS N-Lübbecke: Nikolas Katsigiannis, Aljosa Rezar (TW); Jo Gerrit Genz 1, Paul Holzhacker, Rutger ten Velde, Dominik Ebner 4, Benas Petreikis 5, Peter Strosack 1, Yannick Dräger 2, Tin Kontrec, Luka Mrakovčić, Marek Nissen 7, Örn Vésteinsson Östenberg, Leos Petrovsky 3, Tom Skroblien 4/1;

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