Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Nach der Pleite am Mittwoch sind "Gallier von der Alb" gegen Melsungen gefordert

Nach der bitteren Niederlage am Mittwochabend beim ThSV Eisenach bleibt dem HBW Balingen-Weilstetten nur wenig Zeit, sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Bereits am Samstagabend müssen die „Gallier von der Alb“ erneut auf die Platte. Mit der MT Melsungen läuft dann eine Mannschaft in der Balinger SparkassenArena auf, mit der die „Gallier von der Alb“ in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht haben. In fünfzehn Begegnungen in der 1. Handball-Bundesliga und im DHB-Pokal gab es für die Schwaben seit 2006 nur drei Siege. Zwölf Mal mussten sie die Überlegenheit der Nordhessen anerkennen. Das Spiel gegen den aktuellen Tabellensechsten beginnt um 19 Uhr und steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Fabian Baumgart (Altenheim) und Sascha Wild (Elgersweier).

Spätestens seit Mittwochabend steht fest, dass der HBW Balingen-Weilstetten in der DKB Handball-Bundesliga derzeit ums nackte Überleben kämpft. Nach der verdienten 29:24-Niederlage beim Aufsteiger Eisenach, trennt die Schwaben nur noch ein einziger Punkt vom ersten Absteigerplatz. Schonungslos wurden der Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack im Auswärtsspiel beim bisher eher harmlosen Liganeuling die eigenen Fehler aufgezeigt. Dabei waren die „Gallier von der Alb“ mit dem festen Willen in die Lutherstadt gefahren, sich dort zwei wichtige Punkte zu holen und damit das etwas ins Schlingern geratene Gallier-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. In den ersten dreißig Minuten hatte es auch den Anschein, als ob sich der etablierte Bundesligist, beim Tabellenvorletzten durchsetzen könnte. Eisenach hechelte ständig einem Vorsprung der Balinger hinter her. Obwohl Roland Schlinger und Co. bereits im ersten Durchgang äußerst fahrlässig mit den Torchancen umgingen, konnte sich der HBW bis zur 22. Spielminute beim Stande von 10:7 einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeiten.

Die eigentlich beruhigende Führung brachte aber keine Sicherheit ins Spiel der Schwaben – ganz im Gegenteil! Nach einer Auszeit konnte der Aufsteiger den Vorsprung des HBW bis zum Pausenpfiff egalisieren. In den zweiten dreißig Minuten haben die Balinger dann den Faden dann völlig verloren. In nur fünf Minuten konnte sich Eisenach auf 16:13 absetzen und diesen Vorsprung verteidigte der ThSV mit großer Leidenschaft und viel Kampf. Attribute, die die mitgereisten HBW-Fans eigentlich von ihrer Mannschaft sehen wollten.

In der abschließenden Pressekonferenz bemängelte Dr. Rolf Brack zwar die Leistung seiner Torhüter, aber angesichts dessen, was im Angriff verballert wurde und welche Leistung die Mannschaft in der Abwehr ablieferte, sahen sich Matthias Puhle und Nikolas Katsigiannis immer wieder völlig frei auftauchenden Angreifern gegenüber und die ließen ihnen dann wenige bis gar keine Chance. Auch wenn es sechs Minuten vor Spielende beim Stande von 24:22 für die Wartburgstädter noch nach einem offenen Spielausgang aussah, kam der HBW angesichts der technischen Fehler und harmlosen Würfen für einen Sieg nicht mehr in Frage. Eisenach nutzte zwei dumme Ballverluste und machte mit dem 26:22 den Sack endgültig zu. Den verdienten Sieg haben die Eisenacher frenetisch gefeiert, denn es war nicht nur der erste Heimsieg der Saison, sondern es war der erste Heimsieg in der 1, Handball-Bundesliga seit fast zehn Jahren. Damit wird die Pleite der Schwaben sogar in die Geschichtsbücher der Wartburgstädter eingehen.

Nach dem Debakel gegen Wetzlar, dem wenig erbaulichen Remis gegen Gummersbach und der Niederlage am Mittwochabend in Eisenach, stellt sich die Frage, mit welchem Nervenkostüm die Mannschaft von Dr. Rolf Brack am Samstagabend in die Partie gegen Melsungen gehen wird. Die Nordhessen präsentieren sich in dieser Saison mit einer noch prägnanteren Mannschaftsleistung, als in den zurück liegenden Jahren. Trainer Michael Roth hat für die laufende Meisterschaftsrunde einen Kader zusammengestellt, der durchaus in der Lage ist, einen internationalen Startplatz zu erreichen. Von der einst launischen Diva ist seit dem Machtwort der vergangenen Saison, als Roth mit Vasilakis und Sanikis gleich zwei seines ehemals griechischen Dreigestirns vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt hatte, nichts mehr zu spüren. Die Bartenwetzer sind im Vergleich zum HBW auf jeder Position doppelt stark besetzt und können ohne Qualitätsverlust beliebig wechseln. Dass MT-Coach Michael Roth zu dem zu jenen Trainer in der Handball-Bundesliga zählt, die die Gedanken von Dr. Rolf Brack scheinbar im Vorfeld erahnen und daher zielgerichtet, jeden taktischen Winkelzug des Handball-Professors im Keim ersticken können, macht die Aufgabe für die Schwaben nicht einfacher.

Bei den „Gallier von der Alb“ wird gegen Melsungen zwar Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel wieder mit von der Partie sein, aber das Problem auf der rechten Rückraumseite, wo Kai Häfner noch einige Wochen fehlen wird, bleibt trotzdem bestehen. In Eisenach hat HBW-Coach Rolf Brack über weite Strecken versucht, das Vakuum, das Häfner hinterlassen hat, mit Martin Strobel zu schließen, hat sich aber damit seiner gefährlichsten Waffe selber beraubt. Der bislang erfolgreichste Werfer der Schwaben wurde von der Eisenacher Abwehr geschickt nach Außen abgedrängt und kam damit überhaupt nicht zur Entfaltung.

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